Von Lev nach San Cris
Vor ca. 40 Stunden bin ich in San Cristóbal de las Casas (kurz San Cris) angekommen. Da dieses aber nicht direkt um die Ecke liegt, haben wir einige Stunden und Nerven gebraucht, um unser Ziel zu erreichen.
Angefangen hat alles am
Donnerstag um halb 4 Uhr morgens, als ich aufgestanden bin, um dann von meinen
Eltern und meiner Freundin Julia zum Flughafen in Düsseldorf gebracht zu werden.
Leider war mir erst am Abend davor, kurz bevor ich schlafen gehen wollte,
aufgefallen, dass sowohl mein Koffer als auch mein Handgepäck zu schwer waren,
da ich das Gewicht meines Laptops dummerweise nicht bedacht hatte. Obwohl ich
ein paar Sachen dann aus meinen Taschen genommen hatte, war ich mir trotzdem
nicht sicher, ob die einfach so durchgehen würden. Glücklicherweise lief alles
glatt und ich konnte mich noch in Ruhe von meinen Eltern und meiner Freundin
verabschieden. Der Flug von Düsseldorf
nach Paris verlief ziemlich entspannt und ich konnte auch noch ein wenig schlafen.
Als wir dann am Charles de Gaulle Flughafen ankamen und uns durch eine von sehr
gelangweilten und langsamen Franzosen geleitete Passkontrolle gekämpft hatten,
konnten wir weiter zum Terminal und uns dort mit den restlichen Mexiko
Freiwilligen treffen. Eigentlich hätten wir nur 3 Stunden Aufenthalt gehabt, es
stellte sich dann jedoch zu unserem Vergnügen heraus, dass unser Flug nach
Mexiko Stadt 1 1/2 Stunden Verspätung hatte. Zu dem Zeitpunkt hat mich das zwar
genervt, doch mit Hinblick auf unser Ziel und dem von Air France gestellten
Essens-Voucher, war ich schnell wieder aufgeheitert. Ich hatte ja auch noch
keine Ahnung was uns später erwarten würde. Zuerst jedoch zu dem Flug. Um 13
Uhr flogen wir dann also Richtung Mexiko los. Der Flug an sich war den
Konditionen entsprechend ganz angenehm; es gab ein Paar gute Filme, kostenlosen
Wein, das vegane Menü war nicht mal so schlecht wie erwartet, und ich konnte
mich mit meinen Mitfreiwilligen unterhalten. Geschlafen hatte ich aber kaum,
was mich später dann noch einholten sollte.
Wir kamen um ca. 18:00 Uhr
mexikanische Zeit (drei Uhr deutsche Zeit) an, der Anschlussflug für einen Teil
der Leute, die wie ich nach Chiapas flogen, sollte aber schon um 19:40 Uhr
fliegen. Panisch versuchten wir 6 dann möglichst schnell durch die Migration zu
kommen, unser Gepäck abzuholen und unsere Koffer durch den Zoll zu bringen. In
Mexiko ist es so, dass jeder einen Knopf drücken muss, der dann zufällig
bestimmt, ob man seinen Koffer aufmachen muss oder nicht. Glücklicherweise war
ich nicht davon betroffen, sodass wir uns weiter der Aufgabe widmen konnten,
unseren Flug zu bekommen. Verzweifelt standen wir also alle an diesem mexikanischen
Flughafen und waren uns unsicher, wo wir hingehen mussten. Aus irgendeinem sehr
blöden Grund kam es dann dazu, dass wir uns auf dem Weg zum Schalter unserer
Fluggesellschaft verloren. Zusammen mit zwei anderen fanden wir dann den
Schalter und wir versuchten herauszufinden, wie wir an unsere Boardingtickets
kommen könnten. Im Nachhinein stelle ich es mir ganz witzig vor, wie drei
deutsche Jugendliche panisch hin und her laufen, während die mexikanischen
MitarbeiterInnen ganz entspannt sich in der Sicherheit wägen, dass alles
klappen würde und man den Flug noch bekommen könnte. Als wir dann endlich
unsere Boardingtickets hatten, konnten wir mit ein paar Missverständnissen
unser Gepäck abgeben und durch die Security gehen. Von dort rannten wir dann wie
Verrückte zu unserem Gate, da Boarding eigentlich schon längst angefangen
hatte. Mit Schweißperlen auf der Stirn fanden wir dort die zwei anderen Chiapas
Freiwillige, wobei sich herausstellte, dass ein Mädchen es leider nicht mehr
geschafft hatte. Es war aber wirklich ein sehr schönes Gefühl, sich dann im Flieger
auf den Sitz fallen zu lassen und zu wissen, dass der schlimmste Teil geschafft
war.
Angekommen in Tuxtla, einer Stadt in der Nähe San Cristóbals, trafen wir
auf unsere Mentorin Julia Weidner. Von dort sollten wir alle zu unserem Hostel
für die erste Nacht in San Cris gebracht werden. Da eine von uns jedoch den
Flug nicht geschafft hatte, wir somit nur fünf Leute waren und in jedes Auto
nur 3 Leute passten, mussten ein anderer Freiwilliger und Ich noch eine Stunde am
Flughafen warten. Als sie und ein weiteres Mädchen dann ankamen, beschlossen
wir jedoch noch auf die letzten zwei zu warten, die nochmal einen anderen Flug
nach Chiapas hatten. Nachdem wir dann insgesamt zwei Stunden gewartet hatten,
konnten wir endlich ins Taxi auf nach San Cristóbal. Um ca. zwei Uhr morgens
lag ich endlich im Bett, das heißt nach deutscher Zeit neun Uhr. Es war
wirklich eine unglaublich anstrengende Reise, aber ich war sehr glücklich als
ich am nächsten Morgen halbwegs ausgeschlafen aufstehen konnte. Das war auch
der Moment als mir klar wurde, dass ich wirklich in Mexiko angekommen war. Und
der Blick von der Dachterrasse aus machte die letzten 24 Stunden absolut wett.
Liebe Grüße
Alex
| Sicht von der Dachterasse des Hostels |
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