Vorfreude, Musik und ganz viele Crêpes



Am 17. August geht es los und ich fliege nach Mexiko. Doch bis dahin, ist erstmal noch einiges zu tun.

Mit dem Abi endlich in der Tasche, waren die letzten Wochen nicht ganz so entspannt, wie vielleicht bei so viel freier Zeit erst erwartet. Mitte Juni hatte ich mein zweites Vorbereitungsseminar in Bielefeld, gefüllt mit sehr interessanten Workshops, coolen Leuten und ein wenig Schlafmangel. Die konstante Beschäftigung mit dem Thema Mexiko und „in 2 Monaten bin ich für 12 Monate weg?!“ hat die Vorfreude gesteigert, aber sicherlich auch einige Fragen aufgeworfen. Wie ist es, das erste Mal so lange von Zuhause weg zu sein, wie ist es das erste Mal komplett auf eigenen Beinen zu stehen? Neben diesen persönlichen Konflikten, hatte ich natürlich noch meinen Förderkreis im Hinterkopf. Um einen Freiwilligendienst verwirklichen zu können, ist es nämlich die Aufgabe der Freiwilligen, eine gewisse Menge an Spenden zu sammeln, in meinem Fall 2700 Euro. Obwohl ich schon zwei Aktionen gemacht hatte (siehe vorherigen Post) und einige Verwandte was hinzugesteuert hatten, sah es noch nicht so gut aus, als dass ich mich darauf hätte ausruhen können.


Von daher habe ich mich dann schlau gemacht und erfahren, dass selbst mein bescheidenes Städtchen Leverkusen ab und zu was zu bieten hat: Ein veganes Sommerfest! Dieses wurde jetzt zum dritten Mal von dem Vegetarier Bund „LeVegan“ veranstaltet und netterweise durfte ich ganz spontan meinen eigenen kleinen Stand aufstellen. Nachdem ich also Samstag abend aus Bielefeld zurückkam, hieß es am nächsten Morgen: Crêpe Teig machen, Sachen zusammensuchen und auf zum Sommerfest! Weder ich noch meine helfenden Freundinnen hatten je Crêpes gemacht und dementsprechend sahen unsere ersten Exemplare auch aus. Doch ein paar Stunden und jegliche Crêpes später, hatten wir das Meisterwerk drauf. Dies zeigte sich auch an den Einnahmen, da wir 140 Euro Spenden sammeln konnten! Insgesamt eine sehr erfolgreiche und auch empfehlenswerte Aktion, da sie wenig Aufwand benötigt und in der richtigen Atmosphäre viel Spaß macht. Vielen Dank auch nochmal an Fine und Sarah, ohne euch wäre nichts gelaufen!


 

Eine Woche später stand auch schon der nächste Termin an. Meine Klavierlehrerin Doris Kanschik und ich haben ein Benefizkonzert organisiert und Freunde und Nachbarn eingeladen. Mit der Hilfe der Pianistin Renate Hübner und meiner Freundin Adina spielten wir 6 Stücke aus den unterschiedlichsten Epochen und von den unterschiedlichsten Komponisten; mit dabei natürlich das von Adina und mir arrangierte Disney Medley und ein Zwischenspiel des mexikanischem Komponisten Manuel M. Ponce. Nachher kam es dann bei Drinks und Snacks zum Austausch über mein Projekt, Mexiko, Musik und dem neuesten Klatsch und Tratsch der Nachbarschaft.
2 Monate bevor es für mich losgeht, kann ich nun auch glücklicherweise berichten, dass ich die 2700 Euro Spenden für meinen Förderkreis zusammengesammelt habe! Es war nicht immer leicht und ich habe definitiv großen Respekt vor allen, die im Fundraising Bereich tätig sind. Doch jetzt kann ich mich viel mehr auf darauf konzentrieren, die letzten Wochen mit Familie und Freunden zu genießen und mich mehr über Mexiko zu informieren.

Einen großen Dank nochmal an alle Spenderinnen und Spender! Hoffentlich kann ich im Gegenzug ein kleines Stück Mexiko zurückbringen, selbst wenn es nur das beste Guacamole Rezept der Welt ist 😉.

Liebe Grüße
Alex



Fotos von Daniel Bierstedt https://www.danielbierstedt.de

Beliebte Posts aus diesem Blog

9 Monate Mexiko: Dritter Quartalsbericht

Bild
Ein wenig traurig   schreibe ich diesen Text, denn es lässt mich realisieren: Ich habe nur noch 3 Monate in Mexiko. Die letzten 9 Monate vergingen unglaublich schnell, wobei es sich auch anfühlt, als wäre ich schon Ewigkeiten hier. Wie sich mein Leben in den letzten 3 Monaten im Arbeitskontext und auf persönlicher Ebene entwickelt hat, will ich im folgenden Bericht erläutern. Arbeit: Zum großen Teil habe ich die gleichen Aufgaben, wie schon in den vergangenen Monaten. Im Gartenmuseum Corazón de Jade übernehme ich einen großen Teil der Administration und Organisation und helfe im Garten mit. In Moxviquil unterstütze ich weiterhin die verschiedenen Workshops mit Umweltthematik für Kinder und Jugendliche. Jedoch haben sich diese Projekte auch weiterentwickelt und neue Aufgaben mit sich gebracht. So wurde mir zum Beispiel für den Monat Mai die Verantwortung für unser wöchentliches „sozio-ambientale“ Kino übergeben. Das hieß, dass ich die Filme besorgen musste, Plakate...
Mehr anzeigen

6 Monate Mexiko: Zweiter Zwischenbericht

Bild
Hallo an alle, ein Lebenszeichen! 6 Monate nachdem ich in Chiapas, Mexiko angekommen bin, steht nun mein zweiter Zwischenbericht an. Ähnlich wie bei dem ersten Bericht, werde ich diesen in Arbeit und Persönliches aufteilen. Arbeit: Die letzten 3 Monate haben für mich bewiesen, wie wichtig und wie schwierig es sein kann, sich in sein Arbeitsumfeld einzuarbeiten. Wo ich am Anfang noch das Gefühl hatte, praktisch gar keine Verantwortung zu bekommen, kann ich jetzt schon viel aktiver in den verschiedenen Prozessen meiner Organisation teilnehmen. Zum einen machen wir inzwischen viel regelmäßiger Workshops mit Kindern und Jugendlichen in Form des Programmes Ecoaprendo oder Escuelas Sustentables . Das erstere wird von verschiedenen Kollektiven und Organisationen aus San Cristóbal geleitet. So ist mein Team, CECA von Moxviquil , zuständig für die Durchführung der Workshops in der Reserva Moxviquil , ebenso wie in der Reserva Huitpec und im Gartenmuseum Corazón de Jade . Andere Gr...
Mehr anzeigen

Friede, Freude, Flöhe!

Normalerweise lautet dieser altbekannte Spruch „Friede, Freude, Eierkuchen!“ So hätte man im Allgemeinen auch meine ersten zwei Wochen in Mexiko beschreiben können, bis ich dann tatsächlich mit neuen Mitbewohnern überrascht wurde: kleine, blutsaugende Flöhe. Einige werden das und mein Gejammer schon mitbekommen haben (by the way, tut mir Leid), aber ich fange trotzdem nochmal von vorne an. Letzte Woche ca. saß ich nach der Arbeit Zuhause am Schreibtisch und wurde auf die Stiche an meinen Beinen aufmerksam. Zunächst war ich etwas verwirrt, da San Cristóbal eigentlich über 2000 Metern liegt, wo man selten Mücken findet. Dann aber musste ich an einen anderen Freiwilligen denken, der schon direkt zu Beginn ein Flohproblem hatte und dessen Stiche sehr ähnlich aussahen. Beunruhigt ging ich also zu meiner Mitbewohnerin, um ihre Meinung zu bekommen. Diese behauptete, dass das gut Flohstiche sein könnten und wir am nächsten Tag meine Sachen waschen können. Daraufhin ging sie auf eine Part...
Mehr anzeigen